Über die Highline-Definition streiten sich die Geister. Gern wird noch der Begriff "Midline" eingeschoben, für Lines zwischen 4 und 10m, da es schon ein Unterschied ist, ob man richtig Luft unterm Arsch hat, oder sich nur ein wenig über Absprunghöhe befindet.
Eine richtig klare Definition gibt es nicht. Es gab mal eine interessante Diskussion im Ami-Forum im Zuge der Red-Bull-Stadion-Line von Michi Aschaber. Ich persönlich bin der Meinung, daß es stark vom nächsten optischen Bezugspunkt abhängt, ob eine Highline wirklich "high" ist oder nicht. Meine Trainingslines im Wald sind durchaus lang (bin aktuell bei knapp 50m angelangt) und auch nicht direkt niedrig (in der Mitte geschätzt 15m) aber ich würde sie nie als richtige Highlines bezeichnen, da die Bäume die Ausgesetztheit tüchtig dämpfen. Für mich ist 'ne Highline erst dann 'ne echte Highline, wenn der nächste optische Bezugspunkt nicht viel näher ist als das Ende der Line. Formal ausgedrückt sollte eine Highline in meinen Augen mindestens eine Halbkugel überspannen, deren Durchmesser durch die Line gebildet wird (Radius = Hälfte der Line) und in der sich kein fester Punkt befinden darf. Es ist mir klar, daß man diese Definition nicht in Stein meißeln kann und das es viele sehr schöne Highlines gibt, wo diese Bedingungen nicht gegeben sind. Wenns aber um Rekorde a la längste, beste, hyperkrasseste hastdunichtgesehen Highline geht, kann man, wie ich finde, schon einen gewissen Maßstab anlegen. Inwiefern das jetzt für die Lines in der Wolfsschlucht gilt, müssen die Beteiligten selbst beurteilen. An mich selbst würde ich diesen Maßstab aber anlegen, weshalb ich auch nicht pauschal behaupte, daß ich 40m-Highlines gehen kann, nur weil ich die Ilandcruiser (40m lang) gegangen bin - dort ragen nämlich diverse Gipfel in meine oben definierte Halbkugel. Vor 40m-Lines a la Meteora habe ich immer noch einen Heidenrespekt!